Lang hielt sich das Vorurteil, dass man sich nur mit ausreichend Rücklagen den Traum einer Immobilie erfüllen kann. Die Faustregel lautete: 30% vom Kaufpreis sollen aus der eigenen Tasche kommen, sonst gibt es von der Bank keinen Kredit. Doch in Zeiten niedriger Bauzinsen stehen die Chancen richtig gut auch ohne eigene Mittel eine Immobilie zu finanzieren.
Die 100-Prozent-Finanzierung
Bei dieser Variante finanziert die Bank 100 Prozent des Kaufpreises der Immobilie. Die Kaufnebenkosten wie zum Beispiel das Honorar des Notars, die Grunderwerbssteuer, die Grundbuch- und Maklergebühren entfallen auf den Käufer. In der Regel liegen diese Kosten bei 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises.
Die Vollfinanzierung
Hierbei werden auch die Kaufnebenkosten durch das Darlehen finanziert oder aber durch einen separaten Privatkredit. Deshalb nennt man die Vollfinanzierung auch 110-Prozent-Finanzierung. Der Käufer muss folglich gar kein Eigenkapital einbringen. Diese Variante wird jedoch eher selten angewendet, da Banken ungern Dienstleistungen finanzieren, die nach der Bezahlung keinen Gegenwert mehr haben.
Voraussetzungen
Natürlich müssen Banken noch immer abwägen, an wen sie Baudarlehen vergeben und an wen nicht. Das Durchleuchten des Käufers ist deshalb eine Grundvoraussetzung. Ein absolutes Muss ist ein guter SCHUFA-Score! Deshalb der Tipp: Wer weiß, dass er bald kaufen möchte, der sollte Konsumschulden und negative SCHUFA-Einträge vermeiden. Außerdem werden Käufern, die sich in einem Angestelltenverhältnis mit einem guten Einkommen befinden, bevorzugt Darlehen gegeben.
Da im schlechtesten Fall - wenn der Käufer den Kredit nicht bedient - die Immobilie im Besitz der Bank verbleibt, ist die Lage und gegebenenfalls der Zustand des Objekts ein wichtiger Faktor bei der Kreditvergabe. Eine attraktive Lage, beispielsweise im Ballungsraum einer Großstadt, oder eine gute Bausubstanz einer Bestandsimmobilie steigern die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung durch eine Bank.
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